13.12.07

„Iran bastelt noch immer an Atomwaffen“

Die US-Geheimdienste hatten Entwarnung im Atomstreit gegeben. Jetzt behaupten militante Oppositionelle im Iran das Gegenteil: Ahmadinedschad verfolge weiter seine Rüstungspläne.
Luftaufnahme der iranischen Atomanlage Natans

Der iranische Staatschef Mahmud Ahmadinedschad hat nach Darstellung einer Oppositionsgruppe sein 2003 eingestelltes Atomprogramm schon ein Jahr später wiederaufgenommen. Ein Vertreter des Nationalen Widerstandsrats im Iran (NCRI) sagte dem „Wall Street Journal“, dazu sei die Ausrüstung für das Programm auf verschiedene Teile des Landes verteilt worden, um Inspektoren der Internationalen Atomenergieagentur IAEO zu täuschen.

Die Einschätzung der US-Geheimdienste, wonach derzeit vom Iran keine Gefahr ausgeht, sei falsch. Der Widerstandsrat, der von den USA als terroristische Organisation eingestuft wird und dessen bewaffneter Flügel auf der EU-Terrorliste steht, beruft sich auf Informanten im Iran. Die Gruppe hatte 2002 die Existenz des iranischen Atomprogramms enthüllt.
Atomprogramm gesplittet

Der Widerstandsrat stimmt mit den US-Geheimdiensten in der Einschätzung überein, dass die Islamische Republik 2003 ihr in Teheran konzentriertes Waffenprogramm eingestellt habe. Das Programm sei danach jedoch in elf Einzelvorhaben aufgeteilt worden, zu denen auch die Entwicklung eines Zünders gehört habe. „Sie verteilten das Waffenprogramm auf andere Orte und nahmen es 2004 wieder auf“, sagte der beim Widerstandsrat für Außenpolitik zuständige Mohammed Mohaddessin dem „Wall Street Journal“.
Der Westen wirft dem Iran vor, unter dem Deckmantel der Stromerzeugung Atomwaffen zu entwickeln. Die Führung in Teheran bestreitet das. Vertreter der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats und Deutschlands wollen sich laut US-Außenministerin Condoleezza Rice noch am Dienstag bemühen, ihre Beratungen über eine neue Iran-Resolution der Vereinten Nationen abzuschließen.

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