Der UN-Sicherheitsrat berät am Mittwoch über sein weiteres Vorgehen im Atomkonflikt mit dem Iran. Die internationale Gemeinschaft hat die islamische Republik seit Jahren in Verdacht, an Atomwaffen zu arbeiten. Ein Überblick zur Entwicklung des Konflikts:
Mahmud Ahmadinedschad
August 2002: Eine iranische Oppositionsgruppe berichtet im Exil über eine Anlage zur Urananreicherung im iranischen Natans und eine Schwerwasseranlage in Arak. Uran kann je nach Grad der Anreicherung zur Stromgewinnung oder zum Bau von Atomwaffen verwendet werden.
Juni 2003: Die internationale Atomenergiebehörde (IAEO) stellt nach Kontrollen in Natans und Arak fest, dass der Irak gegen den Atomwaffensperrvertrag verstoßen hat.
September 2005: Die IAEO stellt fest, das der Iran die Umwandlung von Uran in Isfahan wieder aufgenommen hat. Die Umwandlung ist eine Vorstufe zur Anreicherung.
2006
10. Januar: Der Iran entfernt UN-Siegel an der Anlage in Natans und nimmt seine Atomforschung wieder auf.
12. Januar: Die drei EU-Staaten ziehen sich aus den Gesprächen mit dem Iran zurück und fordern eine Einschaltung des UN-Sicherheitsrates, der Sanktionen gegen den viertgrößten Ölexporteur verhängen kann.
30. Januar: Die Außenminister der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats und Deutschlands verständigen sich bei einem Treffen in London auf ein gemeinsames Vorgehen und eine härtere diplomatische Gangart. Der Konflikt soll dem Sicherheitsrat vorgelegt werden.
14. Februar: Der Iran nimmt nach zweieinhalbjähriger Pause seine Arbeiten an der Urananreicherung in Natans wieder auf.
24. Februar: Russland und China schicken Vermittler nach Teheran. Beide Staaten hatten am ehesten Verständnis für die iranische Position gezeigt.
27. Februar: Die IAE0 stellt fest, dass auch nach dreijährigen Kontrollen des iranischen Atomprogramms militärische Ziele nicht auszuschließen seien. Eine Woche später überweist die Behörde den Konflikt offiziell an den UN-Sicherheitsrat.
29. März: Der Sicherheitsrat einigt sich auf eine gemeinsame Erklärung und damit auf eine der schwächsten Formen des Eingreifens
11. April: Irans erzkonservativer Präsident Mahmud Ahmadinedschad gibt in feierlichem Rahmen bekannt, dass der Iran Uran angereichert habe und damit zur Gruppe der Länder mit Nuklear-Technologie gehöre.
28. April: Die IAEO berichtet dem UN-Sicherheitsrat, dass der Iran den Forderungen der internationalen Gemeinschaft nach einem Stopp der Urananreicherung nicht nachgekommen ist.
1. Juni: Die fünf Veto-Mächte im UN-Sicherheitsrat und Deutschland unternehmen einen Versuch, den Iran mit einem Paket aus Angeboten und Forderungen zur Aufgabe seiner Urananreicherung zu bewegen. Der Iran geht nicht darauf ein.
31. Juli: Der UN-Sicherheitsrat beschließt eine Resolution, in der dem Iran erstmals Sanktionen angedroht werden. Das Gremium fordert das islamische Land auf, bis 31. August sein Programm zu Uran-Anreicherung einzustellen.
31. August: Ahmadinedschad bekräftigt in einer Fernsehansprache, dass sein Land sich internationalem Druck nicht beugen werde. Das Ultimatum läuft aus.
14. November: Die IAEO stellt in einem weiteren Bericht fest, das der Iran seine Urananreicherung vorantreibt und trotz der angedrohten Sanktionen nicht voll mit der UN-Kontrollbehörde zusammenarbeitet. Zudem habe der Iran eine zweite Kette aus Zentrifugen in Betrieb genommen, die zur Anreicherung von Uran gebraucht werden.
23. Dezember: Der UN-Sicherheitsrat stimmt mit 15:0 Stimmen für Sanktionen gegen den Iran und gibt dem Land 60 Tage Zeit, seine Urananreicherung auszusetzen.
21. Februar: Die Frist von 60 Tagen läuft ab. Bis zuletzt gab es keine Anzeichen für ein Einlenken des Irans.
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